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Feuerwehr im Einsatz - Klingenthal im Hockey-Fieber

Das dritte Februarwochenende stand in Klingenthal ganz im Zeichen des Eishockeysports. In der Sparkasse Vogtland Arena fand das Hockey Outdoor Triple statt. Drei Tage - drei Spiele in der zweiten deutschen Eishockey Liga und der ersten tschechischen Liga unter freien Himmel auf einer extra dafür errichteten Eisfläche. 

 

Natürlich ist ein solches Event auch immer eine Herausforderung für die polizeiliche und nicht polizeiliche Gefahrenabwehr. Bereits Monate vor der Veranstaltung wurde klar, dass die Bereitstellung einer Brandsicherheitswache durch die örtliche Brandschutzbehörde notwendig wird. Als Hauptgefahren wurde das professionell durchgeführte Feuerwerk im Bereich des Schanzenauslaufes, als auch die zu erwartende Nutzung von Pyrotechnik durch Fans identifiziert. In mehreren Sitzungen des Organisationskomitee in den Wochen vor dem Event wurden die Planungen gemeinsam mit den Sicherheitsbehörden weiter fortgeführt.

 

Letztlich wurde sich für folgenden Kräfte- und Mittelansatz seitens der Feuerwehr entschieden: Bereitstellung eines Löschfahrzeuges mit mindestens 2000 Liter Löschwasser, besetzt mit einer Staffel, sowie des Kommandowagens besetzt mit einem Kameraden mit der Qualifikation Zugführer als Leiter der Brandsicherheitswache und Ansprechpartner für Veranstalter und andere Hilfsorganisationen. Eine gemeinsame TMO-Rufgruppe der Führungskräfte von Rettungsdienst, Polizei und Feuerwehr sorgte für eine problemlose Kommunikation zwischen allen Akteuren.


Der erste Spieltag am Freitag wurde durch die Kameraden der Ortsfeuerwehr Zwota abgesichert. Jeweils ein Trupp stellte ausgerüstet mit einem Pulverlöscher, einer Kübelspritze bzw. Löschrucksack und einem Eimer Sand samt Greifzange den Brandschutz im Bereich unterhalb der Fanblöcke sicher. Bereits kurz vor Spielbeginn überraschten die Fans aus Crimmitschau mit einem Höhenfeuerwerk (!) aus dem Heimbereich. Auch jeder Torerfolg beim 7:3 Sieg über die Dresdner Eislöwen wurde durch die Anhänger der Eispiraten ausgiebig mit Pyrotechnik zelebriert, ein Eingreifen durch die Feuerwehr wurde aber nicht notwendig, lediglich ein Fan musste wegen einer Augenverletzung durch ein Bengal Feuer behandelt werden. 

 

Durch den Zugführer wurde ein gemeldeter Wasserschaden im Technikgebäude der Vogtland-Arena erkundet, dort hatten die Mitarbeiter die Lage aber zügig im Griff, sodass auch hier kein Eingreifen der Feuerwehr notwendig wurde.


Das tschechische Duell zwischen den rivalisierenden Mannschaften aus Karlsbad und Pilsen am Samstag wurde von den Sicherheitsbehörden ebenso mit Spannung erwartet, rechnete man doch mit einer dreistelligen Zahl teils gewaltbereiter Ultras. Den Brandschutz stellte an diesem Tag die Ortsfeuerwehr Klingenthal sicher. Erneut heizten beide Fanlager die Stimmung nicht nur mit Gesängen und Trommeln an, sondern auch mit Pyrotechnik. 

 

Im zweiten Drittel wurden mehrere brennende Bengal Feuer in den Bereich zwischen Tribüne und Spielfeld geworfen, das schnelle Eingreifen des in der Nähe platzierten Trupps verhinderte die Beschädigung einer offen verlegten Stromtrasse für Scheinwerfer und Bandenwerbung. Als nützlich für ein gutes Situationsbewusstsein und zügige Lageerkundungen auf dem weitläufigen Gelände erwies sich die Drohne der SEG F.L.I.G.H.T. der Johanniter aus Plauen. Nach Abreise der etwa 13.000 Fans konnte der Einsatz an diesem Tag beendet werden.


Tag 3 stand ganz im Zeichen der Begegnung zwischen den Lausitzer Füchsen und den Eisbären aus Regensburg. Die Ortsfeuerwehr Sachsenberg-Georgenthal übernahm den Brandschutz an diesem Tag. Auf und neben dem Spielfeld verlief das erste Drittel ereignisarm. 

 

Das erste Eingreifen wurde überraschenderweise während der Drittelpause notwendig: Die Hohen Temperaturen hatten der Eisfläche zugesetzt und vor einem Tor bildete sich eine Wasserfläche. Nach Absprache mit dem Eismeister entleerten zwei Kameraden unter großem Applaus jeweils einen CO2 Löscher auf die Schadstelle und sorgten so für eine zügige Vereisung. Im letzten Drittel kam es im Fanblock aus Weisswasser zum Brand einer Fahne durch den unvorsichtigen Einsatz von Pyrotechnik. 

 

Die Security entriss dem Fan die Fahne und warf sie dem nahestehenden Trupp der Brandsicherheitswache sprichwörtlich vor die Füße, welche man auch als „Löschmittel“ nutzte. Kurz nach Schlusspfiff ereignete sich noch ein medizinischer Notfall im Heimblock, hier unterstützten wir durch einen provisorischen Sichtschutz.


Eine mehrtägige Veranstaltung mit mehr als 10.000 Besuchern abzusichern ist sicherlich keine alltägliche Herausforderung für die Feuerwehr einer Kleinstadt. Eine frühzeitige Einbeziehung in die Gesamtplanungen, die Beteiligung mehrerer Ortsfeuerwehren und die gute Zusammenarbeit aller Hilfsorganisationen ermöglichte den Gästen ein sicheres und spannendes Sportwochenende.

Urheberrecht:

Text: G. Hille stellv. Stadtwehrleiter FF Klingenthal Bilder: FF Klingenthal

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