Bannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteEhrenamtler vor der Göltschtalbrücke | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur Startseite
Teilen auf Facebook   Instagram   Teilen auf X   Druckansicht öffnen
 

„CBRN- Gefahren kennen keine Grenzen“ – Die bilaterale Gefahrenabwehr im Vogtland wie dem benachbarten Böhmen künftig auch nicht mehr!

Klingenthal / Sokolov (CZ) – Durch die Fortsetzung des im Frühjahr 2018 begonnenen Ausbildungs-, Übungs- und Einsatzkonzeptes der tschechischen und vogtländischen Feuerwehren soll die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der bilateralen Zusammenarbeit weiter ausgebaut und verbessert werden. Diese gemeinsame deutsche / tschechische Ausbildung hat im Freistaat Sachsen Modellcharakter. Ein weiteres Ziel ist das Umdenken von traditionellen "nationalstaatlichen" Sichtweisen - hin zu "neuem" Regionalismus.

 

Nachdem im Juni dieses Jahres der Fokus der Ausbildung zunächst auf dem Gebiet der Brandbekämpfung lag wurde im August das Thema der Technischen Hilfeleistung und Gefahrenabwehr bei Einsätzen mit chemischen (C), biologischen (B) sowie radiologischen (R) und nuklearen (N) Gefahren unter Größtmöglichen Schutz der Einsatzkräfte thematisiert. Denn gerade im Bereich der CBRN- Substanzen kann es sowohl durch Vorsatz als auch durch einen Unglücksfall, beispielsweise beim Transport zu einem Zwischenfall kommen.

 

Wenn diese Stoffe dann in die Umgebung gelangen können sie zu einer erheblichen Gefahr für die Bevölkerung aber auch die Umwelt werden. Für die Wirkung auf die jeweiligen Betroffenen ist es dabei unerheblich, welcher Grund für das Freiwerden verantwortlich ist. Für den Schutz und die Gefahrenabwehr bei CBRN- Substanzen sind drei Aspekte von elementarer Bedeutung. Ersten der Schutz der im Gefahrenbereich tätig werdenden Personen durch geeignete Maßnahmen und Schutzkleidung. Zweitens die möglichst schnelle Detektion und Identifikation der spezifischen Gefahr sowie drittens, die Einleitung entsprechender Gegenmaßnahmen. Hierzu gehört sowohl die Eindämmung und Aufnahme sowie Neutralisierung des Gefahrstoffes aber auch die Dekontamination von Betroffenen, Einsatzkräften oder Bereichen.

 

In der Zeit vom 27. bis 31. August führten der Landkreis Vogtlandkreis sowie die Region Karlsbad in Klingenthal verschiedene theoretische als auch praktische Ausbildungseinheiten am Übungszug der Deutschen Bahn AG durch. Insbesondere die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren aus Klingenthal,  der Feuerwehr Kraslice (CZ), des Gefahrgutzug Feuerwehr Sokolov (CZ), sowie der erste und zweite Katastrophenschutzzug Vogtland – Gefahrgut absolvierten umfangreiche Ausbildungseinheiten.

 

Durch die gemeinsame Ausbildung im Rahmen eines sogenannten „Elemente-Trainings“ am Gefahrgutzug und eine daran anschließende gemeinsamen „Einsatzübung “ konnte  der fachliche Austausch angeregt und ausgebaut werden. Durch die qualifizierte und praxisorientierte Aus- bzw. Fortbildung der Teilnehmer durch die Ausbilder konnten diese im Umgang mit CBRN- Gefahren weiter sensibilisiert und geschult werden.

 

Durch einen beständigen und kontinuierlichen fachlichen Austausch war bzw. ist es zudem möglich, die grenzübergreifende fachliche Weiterbildung der Feuerwehren in der Region weiter zu intensivieren um sie auf Einsatzlagen möglichst optimal vorzubereiten um ein gemeinsames Tätigwerden zu ermöglichen. Die Feuerwehrangehörigen der CBRN- Spezialeinheiten der Feuerwehren in der Region Karlsbad und dem Vogtlandkreis sind also künftig besser vernetzt und bereit gemeinsam zu agieren. Zudem konnten während des Projektes erste Sprachbarrieren abgebaut und der interkulturelle Austausch angeregt werden.

 

Insgesamt wurden etwa 90 Frauen und Männer nahmen an der Einsatzübung auf dem Gelände des Bahnhofes Klingenthal statt und arbeiteten gemeinsam ein Einsatzszenario am Übungszug der Deutschen Bahn Ag ab. Hier war es aufgrund eines Unfalls zu einem Stoffaustritt an einem Kesselwagen gekommen. Durch diesen wurden auch im Umfeld des Zuges tätige Personen geschädigt und mussten gerettet werden. Im Anschluss wurde die am Kesselwagen entstandene Leckage abgedichtet, ehe eine Dekontamination der im Einsatz befindlichen Kräfte der tschechischen und Deutschen Wehren erfolgen konnte.    

 

Eine Fortsetzung bzw. weiterer Ausbau der bilateralen Gefahrenabwehr soll durch eine gemeinsame Arbeitsgruppe avisiert werden. Im Zuge der Maßnahme sollen auch weitere weitere Großprojekte im Bereich der grenzüberschreitenden Gefahrenabwehr inhaltlich gestaltet und zukunftsfähig aufgestellt und natürlich finanziert werden.

 

Text: Daniel Löwenhagen, Kreisfeuerwehrverband Vogtland

Bilder: Landratsamt Vogtlandkreis

[alle Galerien anzeigen]