Zweiter Gerätewagen Gefahrgut komplettiert Gefahrenabwehrzüge des Vogtlandkreises

Reichenbach / Vogtlandkreis – Am Dienstag den 28. Oktober 2014 kurz nach 17:00 Uhr war es endlich soweit. Nachdem Innenminister Markus Ulbig bereits im August neun weitere Spezialfahrzeuge vom Typ Gerätewagen Gefahrgut an die Katastrophenschutzeinheiten der Feuerwehren übergeben hatte, konnte nun endlich das Fahrzeug durch die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Reichenbach in Dienst gestellt werden. Dem voraus gegangen waren mehrere Wochen intensiver Ausbildung am neuen Arbeitsgerät.

 

Gemeinsam mit Oberbürgermeister Dieter Kießling übergab Landrat Dr. Tassilo Lenk, während einer feierlichen Übergabezeremonie, den symbolischen Schlüssel. Das Sonderfahrzeug das zu einem der beiden durch den Vogtlandkreis aufgestellten Gefahrenabwehrzüge gehört wurde im Zuge einer durch den Freistaat Sachsen realisierten Sammelbeschaffung an den Landkreis bzw. die Feuerwehr Reichenbach zur Nutzung übergeben.

 

Das zirka elf Tonnen schwere Fahrzeug ist mit spezieller Technik zur Gefahrenabwehr ausgerüstet. Es kommt insbesondere bei Unfällen mit Chemikalien, Gefahrgütern und Gefahrstoffen oder beispielsweis bei Gashavarien zum Einsatz. Jedes der beiden Fahrzeuge kann die Ausrüstung von zwölf Einsatzkräften - unter anderem Schutzanzüge und Atemschutztechnik transportieren. Zudem sind die Spezialgerätewagen mit BOS-Digitalfunk, LED- Umfeldbeleuchtung und Notebook mit Gefahrgutdatenbank und vielem mehr bestückt. Angetrieben werden sie von einem 250 PS starken Dieselmotor. Neben der Feuerwehr Reichenbach erhielt auch die Feuerwehr Markneukirchen ein Fahrzeug dieses Typs. Der Freistaat Sachsen investierte im Zuge der Sammelbeschaffung welche aus insgesamt 20 Fahrzeugen sowie weiteren Spezialanhängern besteht mehr als 6,5 Millionen Euro.

 

Landrat Dr. Tassilo Lenk nahm die Indienststellung zum Anlass die Bedeutung der ehrenamtlichen Tätigkeit in einer Hilfsorganisation, insbesondere jedoch der Feuerwehr zu würdigen. Ich danke Ihnen allen für Ihre aufopferungsvolle und zuverlässige ehrenamtliche Arbeit. Dass Sie der Garant für die Sicherheit der Vogtländerinnen und Vogtländer sind haben sie erst jüngst zur Hochwasserkatastrophe gezeigt.

 

Wissenswertes

 

Ausgehend vom Grundsatz, dass Katastrophenschutzeinheiten, bedingt durch den Verlauf von Schadenlagen, nie als Katastrophenschutzeinheiten im eigenen Zuständigkeitsbereich zum Einsatz kommen, jedoch auf Anforderung, zum Beispiel in Katastrophenlagen im Land Sachsen oder darüber hinaus, müssen die Einsatzmittel den Schutzzieldefinitionen der Versorgungsstufen II und III entsprechen.

 

Bei der Beschaffung von Gerätewagen gefahrgut orientierte man sich deshalb grundsätzlich an einer Beladung nach DIN 14555-12 (Stand 2005). Geringfügige Anpassungen leiten sich aus dem technischen Fortschritt in der Gerätekonstruktion, den Forderungen aus der RE 002 und Erkenntnissen aus dem aktuellen Einsatzgeschehen ab.

 

Taktische Aspekte der Beschaffung des GWG

 

Ziel soll es sein:

 

 

 

 

 

 

Alle für die Dekontamination von Einsatzkräften erforderlichen personellen und materiellen Ressourcen werden in Sachsen gemäß der Rahmenempfehlung 002 durch den Dekon-LKW-P zugeführt und abgearbeitet.

 

Aufgaben wie Messen, Spüren, Probenahme sowie Kennzeichnung im ABC- Einsatz werden durch die Kräfte und Mittel der Erkundungskomponenten (ErkKw oder ErZ) erfüllt.

 

Text und Bilder: Kreisfeuerwehrverband Vogtland e.V.

 

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